Notruf

Europaweit gilt für Feuerwehr und Rettungsdienst die Notrufnummer 112

Ob Feuer in Irland oder Unfall in Griechenland: Der Notruf 112 ist in allen Staaten der Europäischen Union die einheitliche und direkte Verbindung zu schneller Hilfe. Auch in Israel, Norwegen, Russland, Schweiz, der Türkei und vielen weiteren Ländern ist die 112 die Notrufnummer.
In sämtlichen Handynetzen verbindet die Nummer 112 den Anrufer kostenlos mit der vor Ort zuständigen Notrufzentrale. Dies funktioniert auch dann, wenn das Telefon keinen Empfang zum eigenen Netzbetreiber hat. In diesem Fall wird der Anruf automatisch über ein anderes verfügbares Netz vermittelt. Ein Notruf an die Nummer 112 hat im Mobilfunknetz Priorität, sodass im Falle eines Kapazitätsengpasses der Funkzelle eine andere Verbindung getrennt wird. Außerdem wird bei Android-Handys und iPhones ausschließlich (!) bei der Wahl der Notrufnummer 112 automatisch ein spezieller Ortungsdienst aktiviert und die aktuelle Position des Anrufers an die Leitstelle übertragen.
In Eichelsbach im Landkreis Miltenberg verbindet die Nummer 112 zur Integrierten Leitstelle (ILS) Bayerischer Untermain in Aschaffenburg. Der Leitstellenbreich der ILS Bayerischer Untermain umfasst die Stadt Aschaffenburg, den Landkreis Aschaffenburg und den Landkreis Miltenberg. Dabei werden pro Monat ca. 5000 Notrufe in der Leitstelle bearbeitet. Ein erfahrener Einsatzsachbearbeiter nimmt den Notruf entgegen und disponiert sofort das erforderliche Einsatzmittel.

 

Wann wähle ich die 112?

Die Notrufnummer 112 gilt für Feuerwehr und Rettungsdienst:

  • Wenn es in einem Gebäude, Waldstück oder Auto brennt oder qualmt.
  • Wenn Menschen, Tiere oder Sachwerte in Gefahr sind.
  • Bei einem schweren Unfall mit Verletzten.
  • Bei medizinischen Notfällen.
  • für Hilfeleistungen zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit (bsp: auf eine Straße gefallene Bäume)

Nicht unter diese Punkte fallen damit z.B.: Telefonauskünfte, Taxibestellungen, Ausfälle von Strom, Gas oder Wasser, verstopfte Abwasserleitungen, Beseitigung von Insektennestern, …

 

Noch ein paar Tipps:

  • Bei einem Unfall mit Verletzten ruft man die 112 –nicht die 110- an, damit der Rettungsdienst sofort alarmiert wird. Der Disponent in der Leitstelle wird dann automatisch die Polizei benachrichtigen.
  • Warten Sie ruhig ab, bis jemand abnimmt. Legen Sie nicht auf, sonst landen Sie wieder am Beginn der Warteschleife.
  • Falls Sie irrtümlich eine Notrufnummer gewählt haben, legen Sie nicht auf, sondern sagen Sie dem Telefonisten, dass alles in Ordnung ist. So weiß er mit Sicherheit, dass hier kein Notfall vorgelegen hat.

 

Welche Informationen wird der Disponent abfragen? – Die 5 Ws

  1. Wer ruft an? Gerade, wenn eine Einsatzstelle beispielsweise beim außer Kontrolle geratenen Lagerfeuer im Wald schwer von außen zu finden ist, ist es für die Einsatzkräfte hilfreich, wenn die Leitstelle den Anrufer nochmals kontaktieren kann.
  2. Wo ist es passiert? Hier ist nicht nur die möglichst genaue Straßenbezeichnung samt Hausnummer (wenn zutreffend) hilfreich, sondern auch der Ort, in dem der Notfall passiert ist. Im Leitstellenbreich der ILS Bayerischer Untermain gibt es mehr als eine „Hauptstraße” oder „Bahnhofsstraße”. Die Nennung des Ortes vermeidet, dass in mehreren Gemeinden Rettungskräfte alarmiert werden.
    Ab Januar 2020 ermöglicht die Advanced Mobile Location (AML) zusätzlich die präzise Ortung eines Mobilfunk-Anrufs.
  3. Was ist passiert? Abhängig davon, ob es sich um einen Unfall, ein Feuer oder eine sonstige technische Hilfeleistung handelt, werden unterschiedliche Fahrzeuge alarmiert – beim Müllcontainerbrand kommt die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug, bei einem Unfall auch der Rettungsdienst.
  4. Wie viele Verletzte/betroffene Personen sind es? Vom einzelnen Fußgänger bis zum vollbesetzten Schulbus – abhängig von der Anzahl der gefährdeten Menschen werden unterschiedlich viele Rettungsmittel benötigt. Wenn die Leitstelle dies bereits beim Notruf erfährt, kann sie zielgerecht alarmieren.
  5. Warten auf Rückfragen? Aufregung und Anspannung sind normal – schließlich wählt man nicht jeden Tag den Notruf! Falls man nun in der Hektik eine wichtige Angabe vergessen hat, werden die routinierten Leitstellenmitarbeiter dies abfragen. Daher sollte man nie als erster auflegen, sondern warten, bis die Notrufstelle erklärt hat, dass sie alle Informationen hat.

 

Ich kann nicht hören oder sprechen

Für Menschen mit Hör- und/oder Sprechbehinderung wurde das sogenannte “Notfallfax” entwickelt. Dieses können Sie von dieser Seite herunterladen. Wir empfehlen, einige Exemplare gleich griffbereit und mit Namen und Adresse vorausgefüllt neben das Faxgerät zu legen und die Notfallfaxnummer 112 nach Möglichkeit als Kurzwahl in das Faxgerät zu programmieren. Zumindest aber bringen Sie die Faxnummer 112 gut sichtbar in der Nähe des Gerätes an!

Notfallfax

Das passiert bei einem Notruf

In einem Imagefilm der ILS Bayerischer Untermain wird der Ablauf bei einem medizinischen Notfall und bei einem Feuer erklärt.

Menü
Send this to a friend